Elysium between two continents

Die Künstler des 'elysium between two continents' sind, wenn sie nach Siebenbürgen-Rumänien kommen, nicht zum ersten Mal Botschafter der Verfolgten Musik in Osteuropa. Im Frühjahr 2010 waren sie mit dem Cornet auf diplomatischer Ebene zu Gast in Odessa, im September auf Einladung des deutschen Botschafters in Vilnius. Ihre musikalisch-literarische Collage Erinnern für die Zukunft, zu der Die Winterschlacht von Hanns Eisler und Johannes R. Becher gehört, brachten sie zum Brucknerfest nach Linz und ins Mozarteum Salzburg.


Gregorij H. von Leïtis, Intendant der Kunstakademie 'elysium – between two continents', studierte Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Schauspiel mit Helen von Münchhofen und Herbert Mensching in München und mit Lee Strasberg in New York. Seit über 40 Jahren arbeitet er an unterschiedlichen Theatern in Europa und den Vereinigten Staaten. Eine besondere Freude war für ihn die Einladung des Regisseurs Martin Scorsese, in dessen Teil der Film-Trilogie New York Stories die Rolle des Kunsthändlers Blum zu spielen.

1985 gründete Gregorij von Leïtis den Erwin Piscator Award, dessen Vorsitzender er ist. Der Piscator Award wird jährlich zur Erinnerung an den Gründer des politischen Theaters vergeben. Im gleichen Jahr begann er eine intensive Zusammenarbeit mit Erwin Piscators Witwe Maria Ley Piscator, die gemeinsam mit ihrem verstorbenen Ehemann den Dramatic Workshop an der New School for Social Research gegründet hatte, aus dem so berühmte Künstler wie Harry Belafonte, Tony Curtis, Ben Gazzara, Judith Malina, Robert de Niro und Elaine Stritch hervorgegangen sind.

Von 1988 bis 1990 unterrichtete Gregorij von Leïtis deutschsprachige Theaterliteratur im Deutschen Haus at New York University. Seit 1994 ist er Vorsitzender und Künstlerischer Leiter der Internationalen Sommerakademie für junge Sängerinnen und Sänger und Präsident von The Lahr von Leïtis Academy & Archive. In seiner Funktion als Regisseur bereitete Gregorij von Leïtis u.a. die legendäre amerikanische Sopranistin Anna Moffo auf ihre Rolle in der deutschen Fernseh-Serie Lorenz und Söhne vor.

Seit 1996 hat er etliche Programme zum Thema Entartete Kunst gestaltet; er begann mit der New Yorker Erstaufführung von Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, eines der letzten Werke, die der Komponist Viktor Ullmann im Ghetto und Konzentrationslager Theresienstadt fertig stellen konnte, bevor er im Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Seither hat er diese Komposition für Sprecher und Klavier international in zahlreichen Städten aufgeführt, u.a. in Berlin, Bernried, Brüssel, Coburg, Kamenz, Kiew, Leipzig, Lodz, London, München, Neapel, Neuwied, Pulheim, Prag, Rom, Rostock, Salzburg, Sarajewo, Ulm, Vilnius, Warschau, Weimar, White Plains und Wien.

1998 inszenierte er am Miller Theater New York Ullmanns Oper Der Kaiser von Atlantis. U.a. wurden im Februar 2005 Musik und Texte von verfolgten Künstlern unter dem Titel Memorial Flame to Lives the Nazis Extinguished in seiner Regie in der Carnegie Weill Hall in New York City aufgeführt. Im Sommer 2005 führte er Regie bei der Uraufführung von Egon Lustgartens Oper Dante im Exil in Bernried und später in New York.

Neben seiner Tätigkeit als Intendant von elysium – between two continents ist er Intendant des Elysium Festivals Bernried, sowie im Beirat des Nietzsche-Forums München e.V., - im Januar und Februar 2011 rezitierte er eine persönliche Auswahl von Texten des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche unter dem Titel „Mein Nietzsche“ in Delhi und New York - , Beirat der Viktor Ullmann Foundation London, des Jewish Music Institute London und des Leon Askin Forums Wien.

Für seine Verdienste um die Förderung der Völkerverständigung mit den Mitteln der Kunst wurde ihm im Sommer 2003 vom deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz verliehen.


Dan Franklin Smith, Musikdirektor von elysium – between two continents.

Dan Franklin Smith’ Zusammenarbeit mit Elysium begann 1996. Seit der Saison 2005/2006 ist er Elysiums Musikdirektor. 2005 übernahm er die musikalische Leitung für die Uraufführung von Egon Lustgartens Oper Dante im Exil. Zuvor war er verantwortlich für die musikalische Einstudierung und Leitung des von Gregorij H. von Leïtis konzipierten Programms Memorial Flame to Lives the Nazis Extinguished. Seit 2004 gibt er regelmäßig Klavierkonzerte beim Elysium Festival Bernried.

Mit Gregorij H. von Leïtis hat er seit 2005 international in zahlreichen Städten Viktor Ullmanns letzte Kompositionen aus Theresienstadt, Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke für Sprecher und Klavier, und die 6. Klaviersonate aufgeführt.

Neben der Sommerakademie zeichnete Dan Franklin Smith als Musikdirektor und Pianist 2006 für die Revue Piscators Metropolis: Berlin und Neue Anfänge: Fragmente einer Zeit verantwortlich. 2007 hatte er die musikalische Leitung bei der Collage Postkarten aus exotischen Orten und konzipierte mit Michael Lahr das Konzert Das trunkene Lied nach Texten von Friedrich Nietzsche.

Er gastierte 1999 als Konzertpianist in Deutschland, u.a. im Kurt Weill Zentrum Dessau und im Lucas Cranach Hof Wittenberg. Als Solist gab er sein europäisches Debüt 1997 im schwedischen Mariefred Kyrkan. Andere europäische Engagements führten ihn nach Oslo und Paris. In der Saison 1999 / 2000 trat er mit dem Sofia Orchester in Stockholm auf und gab Konzerte in London, Stockholm und eipzig. 2003 war er in Stuttgart, um zwei Klavierkonzerte des schweizer spätromantischen Komponisten Hans Huber aufzunehmen. In den USA ist Dan Franklin Smith als Solist, Kammermusiker und Gesangsbegleiter in zahlreichen namhaften Institutionen aufgetreten, u.a. in der National Gallery in Washington, D.C., in der Serie Distinguished Artists im Cleveland Museum, in der Avery Fisher Hall und der Alice Tully Hall in New York und im Savannah Music Festival.


Michael Lahr, Programmdirektor und stellvertretender Intendant von elysium – between two continents, studierte Philosophie und Erwachsenenbildung an der Hochschule für Philosophie in München und an der Jesuiten-Universität Centre Sèvres in Paris. 1990 wurde er als Stipendiat ins Cusanuswerk aufgenommen. Von 1991 bis 1994 war er Mitglied der Bildungskommission des Cusanuswerkes.

Michael Lahr ist Co-Autor des Essay-Bandes Bilder des Menschen, zu dem er einen Artikel über Emmanuel Lévinas mit dem Titel Der jüdische Humanismus und das Konzept der Verantwortung beisteuerte. Sein Aufsatz über Nietzsches Einfluß auf die französische Gegenwartsphilosophie: Spurensuche im Werk Michel Foucaults wurde im Jahrbuch des Nietzsche-Forums München e.V. veröffentlicht. Als Spezialist zu Erwin Piscator, dem Gründer des politischen und epischen Theaters, hat er die Ausstellung Erwin Piscator: Politisches Theater im Exil kuratiert, die bislang in Bernried, New York, Catania, Salzburg und München zu sehen war.

Als Programmdirektor von Elysium hat er zahlreiche Werke von Künstlern wieder zugänglich gemacht, die unter dem Druck des Nazi-Regimes ihre Heimat verlassen mussten oder ermordet wurden. Viele dieser Kompositionen wurden in Konzerten in Europa und den USA zum ersten Mal aufgeführt. Er zeichnete u.a. verantwortlich für die Programme Musik aus Theresienstadt und Entartete Musik. Zu allen Elysium-Programmen gibt er einführende Referate; gleichzeitig hält er regelmäßig Vorträge über Fragestellungen von allgemeiner gesellschaftlicher und politischer Bedeutung. Er hat u.a. referiert im St. Norbert’s College in De Pere, Wisconsin, in der American Academy Berlin, im Lessing-Museum Kamenz, im Leo Baeck Institute New York, in der Ludwig-Maximilians-Universität München, im Deutschen Haus der New York University, in der Universität in Catania / Sizilien und in der Universität Mozarteum Salzburg. Im Januar 2011 hielt er in der deutschen Botschaft in Delhi / Indien einen Vortrag zu „Nietzsches Erleuchtung“, den er im Februar 2011 im Deutschen Haus der New York University wiederholte.

2006 führte er Regie in der Elysium-Produktion Neue Anfänge: Fragmente einer Zeit, 2008 zeichnete er verantwortlich für das Programm Fundstücke: Musikalisch-literarischer Streifzug durch das Lahr von Leïtis Archiv.

Michael Lahr ist Geschäftsführer von The Lahr von Leïtis Academy & Archive, Zweiter Vorsitzender der Erwin Piscator Award Society, Co-Direktor des Elysium Festivals Bernried und Mitglied im Beirat des Nietzsche-Forums München e.V. und des Leon Askin Forums Wien.


www.elysiumbtc.org